Freitag, 13. November 2009

Das Eindringen Gebietsfremder Arten

Aus einem Interview des Spiegels mit Daniel Goldhagen, seines Zeichens immerhin Auslöser einer der epischsten geschichtspolitischen Debatten in Deutschland:

SPIEGEL: Beginnen Völkermorde immer mit Worten?


Goldhagen: Sprache ist das Fundament des Massenmords. Was wir über die Welt wissen, über andere Volksgruppen, über Fremde, wird transportiert über Rede, Worte, Sprache eben. Massenmorde werden von Menschen durchgeführt, die andere Menschen für Untermenschen oder für eine große Gefahr halten. Sie nutzen Sprache, um die Opfer zu entmenschlichen oder zu dämonisieren.


SPIEGEL: Sprache mobilisiert die Täter?


Goldhagen: Ja. Sprache ist der Überbringer von Hass. Die meisten deutschen Bürger kannten keine polnischen Juden, die Türken keine Armenier, viele Hutus wussten nichts über Tutsi - Klischees, Parolen, Tiraden stacheln die Täter an. Wenn wir uns die Geschichte der Genozide ansehen, wäre es absurd zu sagen: Ach, es sind doch nur Worte. Nein, wir müssen wachsam sein. Eliminatorische Reden sind nicht bloß unangenehm, sondern gefährlich, weil Sprache die ursprüngliche Quelle des Massenmords ist.




Dazu eine Interpellation des jurassischen Psychiaters und SVP Nationalrates Dominique Baettig:

Eingereichter Text

Ein von Montserrat Vilà geleitetes wissenschaftliches Team hat zum ersten Mal in Europa versucht, die von den wichtigsten gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten verursachten Kosten einzeln aufzulisten, dies natürlich ohne das Grippevirus H1N1. Von insgesamt 10 000 bekannten neu eingedrungenen Arten werden mindestens 1 347 wirtschaftliche Folgen haben. Der Bericht der Europäischen Kommission vom Dezember 2008 erwartet Kosten von zwischen 9,6 und 12,7 Milliarden Euro; für die Behebung der Schäden, die von bestimmten Insekten verursacht werden, für die Ausmerzung eingeschleppter Pflanzen, sowie für die Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen importierter Schalentiere, nicht-einheimischer Fische oder eindringender Säugetiere.

Eine Studie der ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Migrationsbewegungen wurde meines Wissens in der Schweiz noch nie durchgeführt.

Könnte der Bundesrat, ähnlich wie für die Tier- und Pflanzenarten, eine Einschätzung der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Migrationsbewegungen in den letzten zehn Jahren durchführen? Wie hoch schätzt er die Kosten für die nächsten fünf Jahre?

Quelle: Geschäftsdatenbank der Parlamentsdienstes der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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