Samstag, 15. Oktober 2011

Finanzkrise, erklärt in 10 Minuten

Ich bin auf nachfolgendes Video gestossen. Gut gemacht, bringt die Probleme auf den Punkt. Nur: Lösungsvorschläge sind nicht in Sicht.

Dienstag, 20. September 2011

Service Public

Nun also auch die grosse "Cross-Media" offensive des SRF -wie das öffentlich-rechtliche Mediennunternehmen mittlerweile heisst. Während zweier Wochen werden Sendungen für Radio und Fernsehen auf dem Bundesplatz in Bern produziert. Was ist das Ziel der ganzen Übung?

"Damit bringt SRF den Wahlkampf live vor jenes Gebäude, in dem die Wahlkandidatinnen sowie -kandidaten Einsitz nehmen wollen – das Bundeshaus. Ziel von «Treffpunkt Bundesplatz» ist auch die Begegnung von Bevölkerung, Politik und Medien."
Das ist ja weltbewegend. Abgesehen vom nicht unerheblichen Aufwand werden die Kandidaten und Kandidatinnen sich natürlich viel athentischer und aussagekräftiger geben, wenn sie das Bundeshaus im Rücken haben, als wenn sie einfach in einem bestehenden Studio Auskunft geben. Bezüglich der "Begegnung mit den Medien" (also mit den SRF-Medien, jedenfalls habe ich noch keinen Redaktor der NZZ oder ein Kamerateam von TeleZüri oder so gesehen) lässt sich festhalten, dass die Idee, eine TV Sendung zu produzieren, indem sein Personal während der Arbeit an einer Radiosendung filmt einfach nicht bewährt. Ungeachtet der Tatsache, dass eine Zusammenarbeit der verschiedenen Bereichen organisatorisch durchaus Sinn machen kann, ist das schlicht und einfach langweilig. Man stelle sich vor, ein (natürlich vollkommen fiktiver - jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig) Medienunternehmer würde ein gleiches Projekt für seine Zeitung und sein Radio organisieren.

"Das Studio, das trotz einigen Versuchen, es modern erscheinen zu lassen, den Charme von transparenten Baustellencontainern versprüht, steht mitten auf dem Bundesplatz. Techniker verlegen hektisch die letzten Kabel, der Moderator bereitet sich, den Kopfhörer routiniert an der Frisur vorbei zirkelnd auf seinen Einsatz vor. Während der nächste Gesprächspartner von einem Techniker und einem Redaktionsmitglied über den Ablauf des Gesprächs und die technischen Details aufgeklärt wird, läuft ein weiteres Beispiel von Schweizer Politsongs. Der Tweet von @buenzli zur vorhergehenden Stilkritik von Politikern: "Was der Geri Müller anhatte letzte Woche, ein Freizeit t-shirt, dazu noch mit Flecken" trägt zur allgemeinen Meinungsbildung erheblich bei [...]"

Will das jemand lesen? Eben.

Die Begegnung mit der Bevölkerung spielt sich bei der ganzen Sache auf zwei Ebenen ab. Einerseits die sattsam (von den Spenden-PR-Eigenwerbungsveranstaltungen gleichenorts) bekannten Gesichter, die in den Glaskasten glotzen. Und heraus. Dazu kann man Föteli von sich machen in einer Fotobox (früher hätte man diesbezüglich Bedürfnisse auf einer Toilettenwand mit einem Filzsitft festgehalten: "René war hier"). Die Möglichkeit, ein Video mit einem Statement aufzunehmen besteht auch, die Demonstration der Reporterin, wie das funktioniert ("So, und jetzt muss man nochmals das Fusspedal drücken, obwohl das nicht geht, wenn man da steht wo man hinstehen sollte, aber man kann ja wieder zurück. Dann blinkt das rote Lämpchen, wie im richtigen Fernsehen.") erklärt vielleicht, dass bisher keine dieser Filmchen online zu finden sind. Dafür weltbewegende Statements von "SRF Promis" über ihre Herkunftskantone. Die Hauptsächliche Beteiligung spielt sich auf den entsprechenden social-media plattformen ab. Twitter, facebook, etc.. Dass sich die Diskussion nur auf externen Plattformen führen lässt, wo Sie von der gesamten "followership" beziehungsweise allen "Freunden" nachverfolgt werden kann, egal ob sich diese dafür interessieren oder nicht, erscheint bedenklich. Was, wenn ich mich zu einem Thema äussern oder eine Diskussion führen möchte, ohne das ich dies gleich ganzen Umfeld auf's Gesicht drücken möchte?

Reduziert sowas die oft postulierte "Politikverdrossenheit" ("Ungefähr 136'000 Ergebnisse in 0.018 Sekunden", gemäss Google)? Kaum. Es schafft einfach eine zusätzliche Plattform für Trolle, Sockenpuppen und Astroturfer.

Nachtrag:

Luhman hatte doch recht mit den selbstreferenziell funktionierenden Systemen. Eben wurde in der im Fernsehen ausgestrahlten Radiosendung die Reaktion von Newsnetz auf ebendiese Sendung vorgelesen........

Dienstag, 26. Juli 2011

Blaming the victim

Es war abzusehen, dass nach den verheerenden Anschlägen in Oslo die öffentliche Diskussion, inwiefern die national-konservativen Motive das Attentäters in einem Zusammenhang mit der politischen Rhetorik rechts-populistischer Kreise steht, eine gehässige werden würde. Dies nicht zuletzt, da einige Personen dem Gedankengut des Täters offenbar derart nahe stehen, dass sie sich in ihren persönlichen Überzeugungen angegriffen fühlen. In der Natur der Sache liegt es, dass dabei der Angriff selber als Ungehörig empfunden wird, die Überzeugungen selber aber weder reflektiert noch kritisch hinterfragt werden.

Eine wüste Kommentarschlacht hat ein Interview mit Toni Brunner ausgelöst,welches hier veröffentlicht wurde.

Nun, es wäre sicher nicht angebracht, der SVP und deren Exponenten zu unterstellen, sie würden derartige Aktionen unterstützen oder gutheissen. Aber was Brunner immerhin implizit macht - er ist sich wohl dessen nicht einmal bewusst - er bestreitet einen Zusammenhang mit politischen Aktivitäten und gibt den Opfern indirekt eine Schuld an dem Massaker. Abgesehen von der Tatsache, dass die SVP mit ihren fremdenfeindlichen Massenkampagnen vor allem Mobilisierungstrategien verfolgt, versucht sie einen Referenzrahmen zu schaffen, der geprägt ist von 3 Aspekten: Exklusion, Ohmacht gegenüber den Institutionen des Staates und Verachtung für Andersdenkende.

In den Kommentarspalten der Onlinemedien äussert sich diese Haltung dann unter anderem so:

Newsnetz, alle Kommentare zu diesem Artikel, vom 26. Juli 2011:


Hofstetter Peter
14:46 Uhr
Wer nicht endlich einsieht, dass der Islam in Europa ein nicht so gerne gesehener Gast ist, der begreift nichts. Es ist nun mal bisschen ein Fremdkörper, welcher bisschen unangenehm ist. Aus Eigeninteresse sollten sich die Leute muslimischen Glaubens besser in ihren Heimatländern halten. Ein überzeugter Christ fliegt auch nicht nach Indonesien, um dort seine christlichen Tätigkeiten zu leben.


Martin Bucher
14:27 Uhr
Wir haben ein Islamistenproblem ? Also empören wir uns kollektiv und gehen dann zum Tagesgeschäft über. Die Lösung für das Islamistenproblem ist ganz einfach. Ausschaffen und Einreiseverbot für ganz Europa. Aber halt, das verstösst ja sicher gegen ein Menschenrecht. Es gibt Lösungen nur werfen die weder Wählerstimmen noch Sozialhilfebudgets ab, also werden sie von links verhindert. *staun*


Bruno Petzig
13:53 Uhr
Verantwortlich für solche Taten sind eher linke Regierungen wie in Norwegen die massenhaft Asylanten aufgenommen haben und die Wut der Einheimischen geschürt hat.



Michael Meienhofer
16:18 Uhr
Man könnte auch sagen, die Saat geht auf. Falls die Multikulti-Politiker nicht langsam moderaterer Töne von sich geben, könnten sich durchaus anderswo solche Kriminelle zu Wort und Taten melden. Nicht nur in der Schweiz sollte man sich Fragen, wieviele Ausländer dürfen es sein, auch in Islamischen Ländern würden gegen zuviele Ausländer anderen Glaubens schnell einmal die Schwerter sprechen.


Auch Blickonline kann mithalten, dort wurde das Interview mit Brunner ebenfalls veröffentlicht:


» wenn die alten Bärte von 68er Journalisten uns noch lange mit dem Multikulturismus und politisch Korrektem frustrieren und unsere Politiker uns dem Islam ausliefern, muss man sich nicht wundern, wenn solche Pannen passieren. Woher nimmt sich eine linke Partei, die Norwegen seit Urzeiten beherrscht, überhaupt das Recht, die Jugend auf eine Insel zu versammeln, um sie dort in Seminaren und Spielen für ihre wahlpolitischen Zwecke auszunützen. Diese sind ebenso verantwortlich.

Die Leserkommentare werden auf beiden Portalen gefiltert. jeder Post wird von einem Journalisten einzeln zur Veröffentlichung freigeschaltet. Ich möchte lieber nicht wissen, was in den Posts steht, welche nicht veröffentlicht wurden.

Zusammenfassen liesse sich diese Argumentation etwas so: Die linken alt-68er, welche mit Hilfe ihrer ebensolinken Journalistenkollegen politisch dafür gesorgt haben, dass dermassen viele Muslime nach Europa eingewandert sind, kommen jetzt halt die logischen Folgen ihrer verfehlten Politik zu spüren. Hätte die "classe politique", die in Bern oben oder in Oslo, die berechtigte Wut des einfachen Mannes nicht einfach bewusst und vorsätzlich ignoriert, wäre eine solche Tat nie passiert .

Mit solchen Argumenten wird und wurde die Vernichtung der europäischen Juden im Dritten Reich oft begründet. Die Opfer seien letzlich selber schuld an ihrem Schicksal, sie hätten halt woanders oder anders leben müssen. Ihr Verhalten anlässlich ihrer eigenen Vernichtung wurde als Bestätigung der herrschenden Vorurteile interpretiert.

Brunner selber argumentiert zwar nicht direkt so. Aber er betont, dass so etwas wie dieser Anschlag in der Schweiz, wo jeder regelmässig seine politische Meinung kund tun dürfe, eben nicht "nötig" sei. Was er dabei vergisst: Seine Partei betont permanent, dass der "Volkswille" missachtet und die Ansichten der Mehrheit nicht umgesetzt würden, oder dass "Linke", weltfremde, demokratiefeindliche Richter und Institutionen alles unternehmen würden, die berechtigten Anliegen "des Volkes" zu sabotieren. Wann hat die SVP zu Respekt gegenüber politisch andersdenkenden aufgerufen, ohne dass damit die eigene Partei gemeint gewesen wäre? Zu Respekt gegenüber rechtsstaatlichen Institutionen? Wann akzeptiert, dass eben 30% der Wählenden nicht 30% der Bevölkerung und schon gar keine 51% sind? Die Haltung der SVP ist nicht die Ursache solcher Taten. Die SVP ist dafür auch keineswegs verantwortlich zu machen. Aber Anlass zu Selbstreflexion, eventuell sogar Selbstkritik wäre durchaus gegeben, stellte man sich die Frage: Was haben wir unternommen, um derart menschenfeindliche Einstellungen -  und schlussendlich Taten - zu verhindern?

Dienstag, 28. Juni 2011

Kriminelle? Ausländer? Asylanten?

Man sollte das ja eigentlich nicht tun, dem geschenkten Gaul ins Maul beziehungsweise dem Gratisprintjournalisten ins Endprodukt schauen. Was man noch weniger tun sollte: sich darüber aufregen. Aber es lässt sich eben einfach nicht immer vermeiden. Die aktuelle Gratis-Abendausgabe des Blatts mit den grossen Buchstaben und den bunten Bildern hat einen Höhepunkt in ausgewogenem Politjournalismus veröffentlicht.

Nun, man könnte einwenden, dass was gratis ist, ja eh nichts taugt und auch nichts taugen muss. Doch Ringier ist stolz auf seinen "Newsroom". Der Trick dabei: Jedes Ressort und jeder Journalist arbeitet an seinen Themen, unabhängig davon, über welchen Kanal das Resultat dann publiziert wird. Der Spezialist für Cellulite, zum Beispiel, der kann dann neben der klassischen Fotostrecken auch gleich noch einen guten Teil der Kulturberichterstattung abdecken.

Das bedeutet, der Journalist, der unter der Schlagzeile im verlinkten Artikel die Zeile "SVP sauer: Noch keine Lösung für kriminelle Asylanten in Sicht" plaziert hat, wäre eigentlich ein Journi aus dem Ressort "Politik". Doch ein solcher, sollte man meinen, müsste sich doch in den letzten Monaten folgende Gedanken gemacht haben:

- Wer soll - geht es nach der SVP - ausgeschafft werden? Was ist der Unterschied zwischen "Ausländer" und "Asylbewerber"? Ob er sich dann den Hinweis auf Wikipedia, dass der Ausdruck "Asylant" von einigen Leuten abgelehnt werde, da diese ihn für abwertend hielten, sich zu Herzen nimmt oder nicht, wäre wohl zu viel verlangt an Sprachbewusstsein.

- Sind die Leute, welche ausgewiesen werden sollen, kriminell? Die Diskussion dreht sich ja auch nicht zuletzt um den noch zu schaffenden Strafrechtstatbestand des "Sozialhilfemissbrauchs", man muss also zuerst noch das Gesetz anpassen, damit diese Leute, die ohne Gesetzesänderung ja nicht mal wirklich kriminell sind, ausgeschafft werden können.

Den Rest, den erwarte ich wirklich nicht von einem schlecht bezahlten Auftragsschreiberling, der, egal ob es Sinn macht oder nicht, einfach jeden Tag seine Textlein über irgendwas veröffentlicht, wovon er eigentlich keine Ahnung hat und wovon er auch keine Ahnung haben will. Doch was ist das Resultat einer solchen Titelzeile?

- Die Diskussion (besser: der absichtlich produzierte Streit) wird in einen Zusammenhang mit der in letzter Zeit wieder geschürten Panikstimmung im Asylwesen gestellt, obwohl beide Themen höchstens am Rand miteinander zu tun haben.

- Die meisten Ausländer in der Schweiz sind seit Jahren hier, sogar hier geboren. Ein weiterer grosser Teil wandert regulär in die Schweiz ein, im Rahmen der Personenfreizügigkeit oder von anderen Regeln mit Drittstaaten. Asylsuchende stellen einen Bruchteil der jährlichen Einwanderer und der ausländischen Wohnbevölkerung in der Schweiz dar. Ausländer, die hier Steuern zahlen, arbeiten, zum wirtschaftlichen Wohlstand massiv beitragen, werden implizit gleichgestellt mit "dem kriminellen Asylanten", dem schwarzen Kügelidealer, der in der teuren Lederjacke in der Bahnhofsunterführung darauf wartet, unsere unschuldigen Kinder zu vergewaltigen.

Seriös ist das nicht. Im besten Falle dumm und schlampig, im schlechtesten Absicht.

Jeder Medienschaffende sollte:

- keine Informationen veröffentlichen, ohne im Vorfeld
die Auswirkung ihrer/seiner Beiträge, Artikel und Bilder
auf die Öffentlichkeit und auf die von der Publikation
betroffenen Personen in Betracht gezogen zu haben.

- alle notwendigen Fakten oder Elemente eines Beitrags,
die für die Information der Öffentlichkeit wichtig sind,
veröffentlichen und darlegen.

Und insbesondere sollten die Journis alle:

-die Öffentlichkeit mit genauer und objektiver Information
beliefern.

Quelle: Code of Conduct der Ringier AG.

Montag, 30. Mai 2011

Im Hinblick auf die Arglist der Zeit

Nun, die Arglist der Zeit hat mich lange davon abgehalten neue Posts zu veröffentlichen, ich habe mir aber vorgenommen, wieder aktiver zu sein.

Dass die SVP von ihrer inneren Struktur her an eine Leninistische Kaderpartei erinnert, ist keine neue Erkenntnis. Es ist nichts als folgerichtig, dass die Partei ihr Kader "einberuft", ausgerechnet auf dem Rütli eine verregnetes Funktionärstreffen unter Regenschirmen und Kantonsflaggen abhält. Dass dieser Ort vom damaligen Parteipräsidenten als eine "gewöhnliche Wiese mit Kuhdreck" bezeichnet wurde, ist vergessen. Die SVP scheint nun doch die damals geäusserte Entgegnung ihres Lieblingsfeindes Georg Kreis übernommen zu haben und kündigt, mit dem Verweis auf den Bundesbrief von 1291 im Falle eines Beitritts der Schweiz zur EU die Gründung einer neuen Eidgenossenschaft durch ein paar kantonale Parteipräsidenten aus der Innerschweiz an:



Was neben der faktischen Absurdität eines solchen Vorhabens sehr deutlich wird, ist ein Geschichtsverständnis, welches erschreckenderweise immer noch zahlreiche Menschen anzusprechen scheint. Einerseits wird eine Kontinuität konstruiert, welche schon fast religiöse Züge annimmt. Ein Dokument wird ohne jeglichen Bezug zum Entstehungszusammenhang als ewig gültige Wahrheit verstanden. Sowas ist man sonst von konservativen islamistischen Fundamentalisten in Bezug auf den Koran gewohnt. Denkt man das weiter, müssten aufgrund des "Bundesbriefs" die Todesstrafe eingeführt werden, Verbannung, eine ständisch-feudale Gesellschaftsordnung (das gab's schon mal in den 30er Jahren: die "Fronteninitiative") mit Leibeigenschaft. Die Armee würde aufgelöst und jede Gemeinde hätte auf eigene Kosten eigene Truppen zu unterhalten.

Der "Bundesbrief" von 1291 entstand mit grosse Wahrscheinlichkeit später, momentaner Favorit als Entstehungsjahr ist 1309. Untwerwalden war nicht Teil der Vereinbarung, wahrscheinlicher ist das die Talschaft Urseren beteiligt war. Es handelte sich keineswegs um ein gegen Aussen gerichtetes Bündnis zwischen politisch autonomen Gemeinden, sondern um ein gegen innen gerichteten "Landfrieden" mit dem Ziel der Herrschaftssicherung von lokalen Herrschaftsträgern aus dem unteren und mittleren Adel. Habsgurgische Gefolgsleute waren noch keine "fremden" und übten richterliche und herrschafltiche Rechte noch lange Zeit aus, ebenso wie die Zugehörigkeit zum Reich - die letztendliche Legitimation aller Rechte und Privilegien - unbestritten war.

Der zelebrierte Widerstand gegen "fremde Richter" zielt gegen Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit. Die Grundlagen der Justiz und die Gesetze, welche diese anwenden sind demokratisch entstanden. Das Problem, wie mit sich widersprechenden Voten der Stimmbevölkerung umzugehen ist, wird nicht gelöst, indem man rechtsstaatliche Institutionen verunglimpft.