Freitag, 3. April 2009

Kampf der Kulturen


Bünzli? Locker drauf? Flexibel? Unordentlich? Pedantisch? Es gibt keinen Ort auf der Welt, der unterschiedliche Mentalitäten dermassen aufeinander prallen lässt, wie die Waschküche eines schweizerischen Mietshauses. Wie immer, wenn um die Verteilung von knappen Gütern gerungen wird, werden gewisse Konflikte auch externalisiert. Im Bestreben, die eigene Position durchzusetzen, wird nicht vor Versuchen zurückgeschreckt, unbeteiligte Drittpersonen zu involvieren, wie obiges Besipiel deutlich zeigt.

Man stelle sich vor, die geschätzten CHF 2.80 müssten unter nicht weniger als 10 Parteien aufgeteilt werden. Ich, so als völlig zufällig gewähltes Beispiel, habe bis vor kurzem gar nicht gewusst, dass in unserer Waschkücke Tipp-Ex zur Korrektur allfälliger Fehleinträge in der Waschliste zur Verfügung steht, ich habe einfach zur - zugegeben - brachialen Methode des Durchstreichens gegriffen. Da wäre es natürlich absolut unangebracht, wenn ich im gleichen Masse zum Ersatz des Korrekturbandes beitragen müsste wie die Hauptnutzer, welche zudem mit dem kostbaren Material in verschwenderischer Weise umgehen (siehe Abbildung !).

Was liegt da näher, als das ganze Problem einfach der zuständigen Verwaltung zu überlassen. Doch die Vehemenz, mit der dieser dreiste Versuch gekontert wird, lässt aufhorchen. Künftig wird die Mieterschaft kuschen. Aberschosicher!

2 Kommentare:

  1. Loetschers Geschichte ist da immer wieder die Referenz:
    http://universum.blueblog.ch/satire/hugo-loetscher-der-waschkuechenschluessel.html

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  2. Den Text habe ich gesucht, aber ich hab nicht mehr gewusst, dass er von Loetscher ist. Sehr schön.

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